In der Natur entdeckt Wanderberichte

Was blüht denn da, am 13. Juni im Witschwender Achtal?

Türkenbund

Ja, die Türkenbund-Lilie blüht, aber es gibt auch noch mehr zu sehen.
Zum Türkenbund komm ich weiter unten nochmal.

 

 

 

 

 

 

Wiesen-Labkraut

Wiesen-Labkraut

Der Name Wiesen-Labkraut leitet sich vom Echten Labkraut ab, das, ähnlich wie das Lab das aus Kälbermägen gewonnen wird, zur Käseherstellung verwendet werden kann, da das Lab Milch zum gerinnen bringt. Eine Verwandter des Wiesenlabkrautes ist das Kletten-Labkraut, das ähnlich aussieht und oft an der Kleidung hängenbleibt.

Walderdbeere

Walderdbeere

Wenn man am Waldrand an diesen Beeren vorbeigeht, rufen sie einem zu: „Iss mich!“ Die Walderdbeeren schmecken süßlich und aromatisch. Es sind oft gleichzeitig Blüten und Beeren an einer Pflanze, deshalb kann man auch über Wochen reife Früchte finden. Ja, botanisch gesehen sind Erdbeeren keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte. Nachdem der Autor dieser Zeilen vorbeigegangen war, waren nich mehr viele rote Früchte zu sehen…

Steife Wolfsmilch

Steife Wolfsmilch

Es sind mehrere Wolfsmilcharten heimisch. Hier abgebildet ist die Steife Wolfsmilch. Sie ist, wie alle Wolfsmilcharten, sehr giftig. Beim Verletzen des Stiels tritt ein weißer Milchsaft aus. Die Pflanze wurde verwendet, um Wölfe zu vergiften. Man legte Schlachtabfälle und ähnliches, mit Wolfsmilchpflanzen vollgestopt aus und die Wölfe oder auch Füchse, die den Köder aufnahmen verendeten. Eine weitere Art ist als Unkraut im Garten bekannt, die Gartenwolfsmich.

Holunder

Holunder

Der Holunder, auf schwäbisch Holder, ist eine sehr wichtige und seit Jahrhunderten beachtete Pflanze. Bei vielen alten Bauernhäusern sieht man an einer Ecke einen Holunderstrauch. Von dem Strauch ist alles gesund, so wird behauptet. Die Blüte, die Blätter, die Beeren, ja sogar das Holz. Die Blüten kann man zu Holderküchlein und zu Hollersaft (Holundersirup) verarbeiten. Der Hollersirup wird für das beliebte Weißweingetränk „Hugos oder Hugo“ verwendet. Aus den Beeren macht man Holundermus (schwäb. Holdersuppe) oder auch einen tiefroten Sirup oder Marmelade. Auch einen guten, meist etwas dickflüssigen Likör lässt sich daraus herstellen. Der Name Holunder geht auf die Germanische Göttin Holda zurück, die auch die Namensgeberin der Frau Holle oder der „Holla, die Waldfee“ ist. Der Holderstrauch soll das Bauernhaus vor bösen Geistern und vor Blitzschlägen bewahren. Wenn man einen Holderstrauch abschneidet, stirbt jemand, so die Sage. Der Verräter Jesu, Judas, soll sich an einem Holderstrauch erhängt haben.

Türkenbund-Lilie

Türkenbund-Lilie

Die Türkenbund-Lilie ist geschützt und darf nicht gepflückt werden. Sie wird sehr oft von Rehen verbissen, das heißt, die Rehe fressen nur die Blütenköpfe ab. Man vermutet, ein wehenauslösender Wirkstoff in der Blüte ist der Grund dafür.

Mit dieser wunderschönen Pflanze möchte ich diese Serie, bei der ich jetzt seit 10 Wochen über die Pflanzen im Achtal berichte, beenden. Sollten sie Interesse gefunden haben, sind sie herzlich eingeladen, mich im nächsten Jahr bei der Blümleswanderung zu begleiten. Wenn es der Terminkalender hergibt, kann es auch noch sein, dass wir eine solche Wanderung im Spätsommer oder Herbst einschieben. Vielen Dank für ihr Interesse, ihr Klaus Küble