In der Natur entdeckt Wanderberichte

Neues aus’m Achtal

In den vergangenen zwei Wochen hat sich nicht all zu viel getan. Das raue Wetter bremst den Frühling noch etwas. Das bietet Gelegenheit, den unscheinbareren Blümlein und Kräutlein Aufmerksamkeit zu schenken.

Der Gundermann oder Gundelrebe ist ein Vertreter der Großen Familie der Lippenblütler. Jeder, der einen Rasen mit einer schlecht oder nicht gedüngten Ecke hat, wird das Blümlein kennen, wenn auch nicht mit Namen.

Der Gundermann ist eine alte Heilpflanze und wurde zu Zeiten vor dem Reinheitsgebot wegen seiner Bitterstoffe als Ersatz für Hopfen zum Bierbrauen verwendet.

Beim Pflücken müssen Sie etwas vorsichtig sein. Der Volksglaube sagt, wenn man den Gundermann pflückt, kommt ein Gewitter. Deshalb heißt er auch Donnerrebe.

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Bei genauem Hinsehen kann auch aus einem Mauerblümchen eine Schönheit werden!

’s isch halt wie bei de Leut au…

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Noch unbekannter dürfte dieses Kraut sein, obwohl es weite Teile des Waldbodens hierzulande bedeckt.

Das Waldbingelkraut gehört zu den Wolfsmilchgewächse und ist giftig. Früher wurde es als Abführmittel verwendet.

Der Volksmund sagt, die Einnahme dieser Pflanze würde die Erzeugung männlicher Nachkommenschaft begünstigen.

Deshalb wohl auch der Name Waldmannen

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Wenn man das Waldbingelkraut trocknet wird es metallisch blauschwarz. Deshalb dachten die Alchimisten, man könne mithilfe dieses Krautes aus Quecksilber Gold herstellen.

So viel ich weiß, hat es nicht geklappt…

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Auch ein unscheinbaren Kraut, das in kaum einem Rasen fehlt, der Persische Ehrenpreis. Schön ist auch der wissenschaftliche Name, Veronica persica.

Die aus Westasien stammende Pflanze „entkam“ um 1805 aus einem botanischen Garten in Karlsruhe und breitete sich rasch aus.

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Persischer Ehrenpreis

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Zum Schluss noch eine sehr bekannte Pflanze, die Walderdbeere.

Mir ist es fast unmöglich vorbeizugehen, wenn ich eine rote reife Walderdbeere sehe.

So klein wie sie auch sein mag, hat sie doch ein Aroma, wie eine ganz Große!

Der nächste Verwandte der Erdbeere ist der Frauenmantel.

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Es kursieren ja allerhand Gerüchte, die Erdbeere sei ja eigentlich keine Beere, sondern eine Nuss.

Hier mal eine Einordnung, für Interessierte.

Erdbeeren sind keine Nüsse und nicht näher mit irgendwelchen Nüssen verwandt.
Erdbeeren gehören zu den Rosengewächsen, wie Himbeeren oder Apfelbäume auch. Nüsse dagegen sind keine Rosengewächse, sondern Birkengewächse oder Walnussgewächse…
Erdbeeren sind von der Fruchtform her keine Beeren, Himbeeren und Brombeeren aber auch nicht.
Die Fruchtform nennt man Sammelfrucht oder auch, zu allgemeinen Verwirrung, Sammelnussfrucht, weil man die Samen, die auf der Erdbeere sitzen auch Nüsschen nennt.

Es ist also nichts besonderes, dass die Erdbeere Beere heißt, botanisch aber keine Beere ist. Ist bei der Himbeere genauso. Ein Kürbis z. B. ist botanisch gesehen eine Beere.